„Landschaften im Wandel –
vom Trockenwald zum Feuchtgebiet“
Bei der diesjährigen naturkundlichen Exkursion begab sich der Tiroler Forstverein gemeinsam nach Nassereith und Tarrenz/Obtarrenz ins Tiroler Oberland. Unter fachkundiger Führung von Prof. Dr. Konrad Pagitz (Botanisches Institut der Universität Innsbruck) und Ing. Mag. Manfred Hotter (Vegetationsökologe, WLM) wurden zahlreiche Pflanzenarten der Trocken- und Moorstandorte besprochen.
Nassereith: Pflanzengesellschaften im sekundären Kiefernwald und auf Kalkschotter, darunter das einzige Vorkommen der gefährdeten Färber-Meier (Asperula tinctoria) in Tirol.
Tarrenz/Obtarrenz: Allgemeines zum Tarrenzer Wald von Waldaufseherin Eva-Maria Kirschner, Wärme- und lichtliebende Arten (zB Orchideen wie das Fuchs‘ Knabenkraut/Dactylorhiza fuchsii) im sekundären Kiefernwald mit langer Beweidungshistorie. inklusive Laubholz-Aufforstungsprojekt und Diskussion über Waldumbau im Klimawandel.
Natura 2000-Schutzgebiet Sinnesbrunn: Die Wanderung führte hinauf zur Wallfahrtskapelle Sinnesbrunn und die umliegende Feuchtlandschaft mit vielen Mooren, Moorseen und Quellfluren. Die Moore sind in unterschiedlichen Ausprägungen und Zuständen vorhanden (bspw. Niedermoore und Übergangsmoore hin zu Hochmooren; beweidet/nicht beweidet). Das flächenmäßig größte Moor am Sinnesbrunn ist das Kohlstattmoor, welches aufgrund seines guten Erhaltungszustandes und spezieller Artenvorkommen sogar international von erheblicher Bedeutung ist. Die Moorlandschaft am Sinnesbrunn beherbergt hochspezialisierte Pflanzen- und Tierarten, unter anderem den ‚fleischfressenden‘ Sonnentau (Drosera-Arten) und 24 verschiedene Libellenarten – einiges davon ist streng geschützt.
Zu Mittag als auch zum Ausklang am Nachmittag wurde ins Gasthaus Sinnes-Waldrast eingekehrt.
Der Tiroler Forstverein bedankt sich überaus herzlich bei Konrad Pagitz & Manfred Hotter für die Vorbereitung und Durchführung dieser gelungenen Exkursion!
Fotos: Manfred Hotter, Jutta Köll und Tiroler Forstverein