Naturwaldzelle

Thaler Alpl

In den Lienzer Dolomiten, an den steilen Süd- und Südwesthängen des Kaserkofels in der schwer zugänglichen inneren Talregion des Gamsbachgrabens, befinden sich forstlich seit über 140 Jahren unbeeinflusste Nadelwälder. Durch die unterschiedlichen Geländeformen und die variablen bodenbildenden Substrate wechseln die Standortsverhältnisse kleinflächig.
Es kommen hochmontane Karbonat-Fichten-Tannenwälder, sowie tiefsubalpine, zum Teil stark aufgelockerte Karbonat-Lärchen-Fichtenwälder vor. Die Bestände sind durch zahlreiche Schuttrinnen, Lawinenbahnen und bei Starkregen wasserführende Erosionsrinnen vertikal unterbrochen. An der Obergrenze und auf rezentem Schutt wachsen teils undurchdringliche Karbonat-Latschengebüsche.
Besonderheiten sind die südalpischen Ausbildungen der Waldgesellschaften mit Schnee-Hainsimse und Südalpen-Eisenhut sowie das Reliktvorkommen einer uralten Buche. Liegendes und stehendes Totholz ist mit 40 m³ pro Hektar reichlich vorhanden, das wirkt sich zusätzlich auf die hohe Biodiversität aus.
Prägend für das heutige Erscheinungsbild war sicher der große Waldbrand vor 120 Jahren und die ehemalige Beweidung durch Schafe.
Die Verjüngung, insbesondere der Tanne, ist stark durch Gams-, Reh- und Rotwild beeinträchtigt, trotzdem stellt die 45 Hektar große Naturwaldzelle einen wertvollen Teil des Netzes an Tiroler Reservaten dar.

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