6
800

30k

Eine Zahl, die den Tiroler Wald prägt

Rund 30.000 Waldbesitzer:innen entscheiden in Tirol tagtäglich über Pflege, Nutzung und Zukunft ihrer Wälder. Hinter dieser Zahl stehen Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen – von der kleinbäuerlichen Familie in Osttirol bis zum Forstbetrieb im Oberland. Gemeinsam tragen sie Verantwortung für 521.000 Hektar Wald, einen der prägendsten Lebensräume des Landes.

Wer den Tiroler Wald besitzt

Der Tiroler Wald ist größtenteils in privater Hand. Kleine bäuerliche Wälder dominieren, gefolgt von Gemeinschaftswäldern. Bundes- und Gemeindewälder machen nur einen kleineren Teil aus.
Für viele der privaten Eigentümer:innen ist der Wald kein Großbetrieb, sondern ein Erbe – und eine Verpflichtung. Unterstützung erhalten sie vom Waldverband Tirol, der bei Bewirtschaftung, Holzvermarktung und rechtlichen Fragen begleitet. Vor Ort fungieren Gemeindewaldaufseher und die Bezirksforstinspektionen als wichtige Anlaufstellen.

Was 30.000 Waldbesitzer:innen bewegen

Die Summe ihrer täglichen Entscheidungen ist beeindruckend – und oft unsichtbar:

  • Millionen Tonnen CO₂ werden im Tiroler Wald gespeichert
  • 1,4 Millionen Kubikmeter Sauerstoff entstehen jährlich
  • Rund 20.000 Tierarten finden hier ein Zuhause
  • Etwa 350.000 Menschen verlassen sich auf den Schutzwald vor Lawinen, Steinschlag und Hochwasser
Tirols Waldwirtschaft ist damit nicht nur regional geprägt, sondern gesellschaftlich relevant.

Die Stärke im Kleinen

Die kleinstrukturierte Eigentumslandschaft bringt klare Vorteile:
Viele Waldbesitzer:innen kennen ihre Flächen seit Generationen. Sie wissen, wie der Hang „arbeitet“, wie der Boden reagiert, welche Baumarten sich bewährt haben. Diese Ortskenntnis, kombiniert mit einer starken emotionalen Bindung, führt oft zu Entscheidungen, die langfristig denken statt kurzfristig kalkulieren.

Wenn Struktur zur Herausforderung wird

Doch die Vielfalt der Eigentümer:innen hat auch ihre Schattenseiten. Moderne Forsttechnik rechnet sich auf kleinen Flächen kaum. Fachwissen zur Klimaanpassung oder Bestandespflege ist nicht überall vorhanden. Und wenn Schädlinge, Stürme oder Vermarktungsfragen überregionale Lösungen verlangen, stoßen Einzelbesitzer:innen rasch an Grenzen.

Koordination wird dann zur zentralen Aufgabe – und zur größten Hürde einer kleinteiligen Waldlandschaft.

Warum Unterstützung entscheidend bleibt

Damit Tirols Wälder ihre Funktionen auch künftig erfüllen können, braucht es professionelle Begleitung. Der Landesforstdienst hält hier die Fäden zusammen: Er berät, vermittelt, koordiniert und sorgt dafür, dass lokale Stärken erhalten bleiben, ohne dass Qualitätsstandards verloren gehen.

Die Zukunft des Tiroler Waldes hängt daher nicht nur von 30.000 individuellen Entscheidungen ab – sondern auch von einer gemeinsamen, gut abgestimmten Unterstützung.

Interessiert: 16
Interessiert: 16